Das Forschungsprojekt CriticalN
Das aktuelle Forschungsprojekt CriticalN (2021 - 2025) ist die angewandte wissenschaftliche Begleitung der vierten Projektperiode des Nitratprojekts Niederbipp-Gäu-Olten. Das Projekt verfolgt das Leitbild: Grundwasserschonende, produktive Landwirtschaft. Ziel ist es, die landwirtschaftlichen Überschüsse in der Stickstoff-Düngung so zu senken, dass das Grundwasser nachhaltig geschützt ist und die qualitativen Anforderungen dauerhaft eingehalten werden.
Der Weg dahin ist, Stickstoff-Dünger so einzusetzen, dass mehr Stickstoff in der Pflanze und weniger in Form von Nitrat im Grundwasser ankommt. Die Stickstoff-Effizienz soll also gesteigert werden. Dies ist - vor dem Hintergrund steigender Düngerpreise und knapper werdender Ressourcen – auch im Sinne der Landwirte und Landwirtinnen.
Gemüseschlag im Untersuchungsgebiet bei Kappel (SO) mit Brokkoli-Anbau.
CriticalN begleitet und unterstützt das Nitratprojekt Niederbipp-Gäu-Olten durch Wissenschaft vor Ort. Konkret bedeutet das:
- Regionaler Forschungsansatz: Versuche und Untersuchungen gemeinsam mit den Landwirten und Landwirtinnen und auf den Flächen ihrer Betriebe im Projektgebiet.
- Ermittlung der Sickstoff-Effizienz: Messungen zur Stickstoff-Bilanzierung für wichtige Kulturen und Fruchtfolgen.
- Bewertung der Stickstoff-Ausnutzung: Wieviel Stickstoff landet in der Pflanze?
- Dialog: Verbesserungsvorschläge von Landwirten und Landwirtinnen können erprobt und mit Messungen bewertet werden. Ergebnisse aus den Praxisuntersuchungen werden mit den Landwirten und Landwirtinnen besprochen, die ihr Betriebssystem, ihre Grenzen und ihre Landschaft besser kennen als die beteiligten Forscher und Forscherinnen. Andererseits bringt die Wissenschaft andere Perspektiven, Erfahrungen und Methoden mit ins Gespräch.
- Regionale Datenauswertung: Wie weit ist die aktuelle Praxis auf dem Weg zum dauerhaften Grundwasserschutz? Welches sind die Fragen, die noch gelöst werden müssen? Welches sind die Hauptstellschrauben?
CriticalN wird vom Bundesamt für Landwirtschaft und vom Bundesamt für Umwelt der Schweiz finanziert sowie vom Amt für Umwelt und vom Amt für Landwirtschaft des Kantons Solothurn wie auch vom Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern eng begleitet.
Die beteiligten Forscher und Forscherinnen kommen vom Gutachterbüro TerrAquat (Projektleitung, Gemüsebau) und von Agroscope Reckenholz (Schweiz, Ackerbau) aus der Gruppe "Gewässerschutz und Stoffflüsse".